Vor 4 Wochen habe ich meinen Schrank für Euch aufgemacht, also den Teil mit den Kaschmirsachen und angekündigt, dass ich in loser Folge auch noch etwas zur Hege und Pflege der Ziegenhaare sagen möchte. Prompt wurde ich schon daran erinnert und eigentlich reagiere ich auf sowas mit genau dem Gegenteil, denn ich lasse mich nicht gerne drängen und auf Termine festlegen. Ich mache nur, was ich will und worauf ich gerade Lust habe. Es sein denn, ich werde bezahlt 🙂
Bezahlt wurde ich allerdings nicht. Auch nicht von dem Waschmittelhersteller, und so mache ich einfach mal eine Ausnahme für eine Bloggerkumpeline, die echte Scheu davor hat, ihre Kaschmirsachen zu waschen. Dabei ist es ganz einfach, wenn Hausfrau das richtige Mittelchen zur Hand hat. Meins ist sogar eine Bio-Wäschepflege, aber das ist Zufall, denn ich bin ja eher nicht so pro BIOtisch. Die Firma SPEICK dürfte den NK Verwenderinnen bekannt sein, deren feines Waschmittel mit dem geheimnisvollen Namen amytis kaufe ich immer in Hamburg bei Budnikowsky. Ich habe Euch mal einen Link zur Filialsuche hinterlegt, Budni ist ja auch im Hamburger Umland zu finden und amytis gibt es auch bei den Amazonen – dort allerdings zu einem höheren Preis oder man bestellt sich gleich einen ganzen Kanister voll.
In meiner Flasche sind 500 ml – es ist ein Konzentrat und ich vermeide hier mehr als sonst eine Überdosierung. Egal ob bei Hand- oder Maschinenwäsche, der Hersteller empfiehlt 15 ml. Das ist echt nicht viel.
Nein, ich dosiere meine Haushaltschemikalien normalerweise nicht mit Gerätschaften aus dem medizinischen Bereich, ich wollte Euch nur mal einen neckischen Vergleich bieten, denn die Fotoideen zu dem Thema sprudeln nicht gerade aus mir heraus oder möchte jemand unbedingt meine MIELE sehen? Also man füllt die Verschlußkappe bis kurz unter den Griffrand und hat perfekte 15 ml Waschkonzentrat.
Meine Recherchen bei verschiedenen Kaschmirherstellern haben ergeben, dass alle der Maschinenwäsche bei 30 °C im Handwasch-/Wollprogramm den Vorzug geben. Die Sachen werden bewegt, gründlich gespült und sanft geschleudert, statt in viel zu kleinen Becken mit zu wenig Waschlauge halbherzig durchgedrückt zu werden, wobei danach das Waschmittel unter Umständen auch nicht genug aus den Fasern gespült wird. Und ein Auswringen tut dem feinen Stöffchen auch nicht gut. Überzeugte Handwäscherinnen rollen ihre Schätze deshalb, satt sie zu wringen. Rollen sie in Badetücher ein und drücken etwas darauf herum legen sie dann auf ein weiteres Badetuch zum trocknen. Das ist mir echt zu viel Theater. Bei meinem Wollprogramm sind die Pullover sehr gut angeschleudert.
Ich habe zwei Flügelwäschetrockner, da ich pro Maschinenfüllung 6 oder 7 Kaschmirstücke wasche. Es kommt etwas darauf an, ob es Pullover, Hoodies, Hosen oder Strickjacken sind.
Auf dem Wäschetrockner breite ich ein extralanges weißes Saunahandtuch aus und dann lege ich 3 bis 4 Wäschestücke flach darauf, zuppel sie etwas in Form und lasse die gemütlich trocken werden.
Ah – ich habe noch etwas vergessen: Pullover und Hosen landen einfach so lose in der WaMa Trommel. Schals mit Fransen oder Strickjacken mit Knöpfen, Socken oder Unterhemdchen mit dünnen Trägern sperre ich vorher einzeln in ein Wäschenetz. Meine Exemplare haben mit diesem Ähnlichkeit. Sie sind nur viel größer, eine Strickjacke liegt darin sehr locker. Wichtig war mir noch, dass der Reißverschlußzipper (der ja meinst auf der Rückseite einen kleinen Dorn hat, der das Öffnen des Reißverschlusses verhindern soll) nicht die andere Wäsche beschädigt. Bei meinen Säckchen verschwindet er zugezogen unter einem Stück Gummiband. Das finde ich eine sehr schlaue und haltbare Lösung. Vielleicht kann man HIER erkennen, was ich meine. Allerdings verwende ich keine farbigen Netze.
Und noch etwas: auf Weichspüler verzichte ich, wenn ich Kaschmir wasche, obwohl ich den mit Mandelduft ansonsten sehr gerne benutze. Es riecht dann in meinem Schrankzimmer immer etwas nach nasser Ziege, aber als gelernter Viehzüchter kann ich damit ganz gut umgehen.
So – das war’s auch schon. Gebügelt wird nicht – nur die Tücher, aber dazu gebe ich lieber keine Ratschläge. Ich stecke meine Kaschmirtücher (auch die diverser Luxusmarken) in die Waschmaschine und habe nur gute Erfahrungen gemacht. Vielleicht habe ich einfach Glück mit den Farben und Jahrgängen, denn die Qualität der Chargen ist gerne mal recht unerschiedlich. Da die Tücher aber alle den DRY CLEAN ONLY Hinweis haben, rate ich offiziell von meinem Vorgehen ab.