Eigentlich sollte meine Überschrift heissen:

Heute zeige ich Euch endlich mein MBFW-Outfit, das ich getragen hätte, wenn ich eine Einladung bekommen hätte und zur Mercedes Benz Fashion Week geradelt wäre

Das klingt etwas holprig? Echt jetzt? Ich habe einige Blogger bei Schnäppschnäpp belauscht, die genau das zum Thema hatten: „Was ich in Berlin getragen hätte…“

Hätte, hätte Fahradlenker – sie blieben dann doch lieber hocken in Bad Oldesloe, Hobrechtsfelde oder Hildburghausen und zeigten in ihrem  Vorgarten, am Rand der Rieselfelder oder auf dem Parkplatz des leergezogenen Neubaugebietes ein wildes Zusammenspiel aller Marken aus dem nächstgelegenen Gewerbegebietseinkaufszentrum. Bewundernd sitze ich vor dem Monitor. Perfekte Fotos von reizenden jungen Frauen, mit Elfenfigürchen und in wirklich tollen Fummeln, die auf den Fotos alle sehr angesagt aussehen.

Nur auf meinem Ü50 Leib will ich keine Plastespitze und keine Polyesterhängerchen mehr haben. Ich bekomme ja schon genug Watschen, wegen meiner endlich offenbarten Verfehlungen beim Thema Schuhe. Ja, ich trage Hermes, Tod’s, Vuitton, Chanel, Adidas, Puma, Nike, Asics, Birkenstock, Graceland und Crocs abwechselnd an meinen großen Füßen. Alles zu seiner Zeit und wenn ich im Rahmen der Fashion Week ins Deichmann Loft gehe, werde ich vorher keinen Abstecher zu Salamander machen.

Danke liebe Katrin, für die Fotos von mir!

Ich habe zur Fashion Week drei Bloggerevents besucht und ich hatte meinen Spass dabei. Und freute mich, ein paar der Ladys aus unserer Bloggerszene Ü30 zu treffen. Mit Chrissie aus der Edelfabrik, die ich im letzten Jahr in der Kunztschule das erste Mal traf, kam ich am ersten Tag zum Fashion Blogger Café von STYLERANKING. Das ist eine Institution für mich  – es war mal mein allererstes Bloggerevent und so bleibe ich der Truppe gerne treu.

Moppi und Claudia waren auch da – Claudia kannte ich schon von einem wundervollen Nachmittag in Hamburg und d Moppi auch aus Berlin ist, werden wir uns sicher bald wiedersehen.

 

Erstmals kam ich zu HashMAG. Mit Nele aus Hamburg war ich im Juni bei Fitbit eingeladen und so kamen wir schnell in Kontakt. Der Vorteil von diesen Events am Rande der Shows ist zweifellos, dass man nicht so gehetzt daherkommt, sich nicht so sehr in Schale schmeissen muss und mit anderen BloggerLadys so richtig schön ablästern netzwerken kann.

 

 

Natürlich war ich auch nicht gerade in Sack und Asche unterwegs, sondern trug das erste Mal mein seidiges blütengelbes Sommerkleid und gleich, als ich bei meiner ersten Cola das Trinkröhrchen den Srohhalm aus dem Glas zog, tropfte ein Tropfen schön mittig und wohl plaziert auf mein Hängerchen. Strafe muss sein. Cola ist nicht gut für meine Zähne, Magenschleimhäute und Knochen. Warum trinke ich eigentlich diese braune Brause? Nun ja, vielleicht ist es mir eine Lehre.

 

 

Nein, ist es nicht. Während ich hier schreibe, steht ein kühles Glas Zero Coke neben mir. Ab morgen denke ich neu darüber nach!

 

 

Frisch befleckt zog ich also weiter ins Deichmann-Loft, weil da auch die Haarexperten von BaByliss mit ihre Beautylounge Quartier genommen hatten. Und weil meine Frisur momentan noch nicht weiß, wohin die Reise geht und ich mir darüber auch erstmal keine Gedanken machen möchte (ich und Friseurbesuche, das ist ein Thema für sich) war ich sehr froh, dass jemand versuchte, aus meinen Strippen eine abendtaugliche Coiffure zu zaubern.

 Hier lockte BaByliss mit Locken

Der Counter war sehr beliebt, also musste ich warten und traf Judy, der ich mein Fleck-Mißgeschick beichtete und die einen Fleckenstift dabei hatte. Ich betupfte den ollen Colafleck und er verblasste. Von BaByliss habe ich mir fix einen Fön geborgt und so trocknete ich den Fleck – er war fast weg. Dann wollte ich die Inhaltssoffe des Fleckenstiftes lesen und hatte (natürlich) keine Lesebrille dabei. Also Trick 17: ein Handy-Foto schiessen und dieses vergrößern:

Wie jetzt Bleichmittel? Wenn diese böse Chemie jetzt an dem Gelb des Kleides herumbleicht, habe ich danach womöglich einen hellen Fleck, den ich mit einer Brosche, einem Sticker oder einer Kamelie überdecken muss? Ich bekam Panik, zog das Kleid aus, benetzte die betroffenen Stelle mit Wasser und fönte kräftig nach. JA! Der Cola Flack war weg – ABER ich hatte jetzt  einen handtellergroßen Fleck mit deutlichen Wasserrand. Das müsste schon eine Riesenkamelie sein, um den zu überdecken…

…bevor ich ob meines Malheurs miese Laune bekommen konnte, war ich an der Reihe und bekam mit einem Glätteisen die schönsten Locken, die mein Kopf je hatte! Es wurde toupiert, gehaarnadelt, wieder toupiert, gesprayt et voilà – ich hätte so gerne den Abend bei einem angesagten Rooftopevent verbracht, aber mich zog es nach Hause. Das Kleidchen hatte oberste Priorität.

 

 

Unterwegs whatsäppte ich mit einer Freundin, die sich nicht nur mit Stilfragen und hochwertigen Materialien, sondern auch mit deren Pflege und Problembehandlung auskennt. Und Ines sagte einfach: „Entweder Du hast eine sehr gute Reinigung oder versuchst es selber mit einem Wasserbad.“

Da ich auch mit Seiden- und Kaschmirtüchern teurer Hersteller nicht zimperlich bin, wagte ich es. Lauwarmes Wasser, etwas Einweichzeit (14 Minuten, läger hielt ich es nicht aus), sanfte Bewegungen und dann wrang ich das Stöffchen, in dem ich es in ein Badehandtuch rollte und zärtlich drückte. Ich trockete es hängend auf einem sehr breiten Bügel und als ich am nächsten Morgen nach den Wasserändern und dem Fleck suchte, war beides restlos verschwunden.

Vielleicht hat das Kleid einen Hauch von seinem sonnenblumigen Gelb verloren (das Wasser in der Wanne war leicht verfärbt) aber das ist mir egal. Ich hätte mich so sehr geärgert, wenn ich es gleich beim ersten Mal für immer versaut hätte. Wahrscheinlich passiert diesem Kleid nun nie wieder etwas. Mein Bügeleisen hat es auch wieder schön geglättet und nun wartete es mit mir auf den nächsten Sommertag.

Und ich bin inzwischen auf der Suche nach sonnenblumengelben Accessoires, weil dieser Ton sich zu meiner aktuellen Lieblingsfarbe entwickelt.

Fehlt noch was? Achja, die Erklärung zu meiner Überschrift. Bei einem Bloggerevent lernte ich von einem 19 jährigen Sportsfreund, dass diese Überschrift SEO-mäßig der größte Burner nach der Sonne ist. Vergiss also den Ex und gucke schön nach vorne! Denn heute ist morgen schon gestern!