Jetzt wird es Weihnachten

In vielen Blogs und vor allem auf den verschiedenen Instagram-Kanälen, denen ich folge, werden seit Ende November Weihnachtsbäume gezeigt. Unserer kommt erst am 24.12. vormittags in die Weihnachtsstube, aber ich freue mich an den vielen schönen Bildern (zumindest an den ersten 46 bis 77) und lasse mich durchaus davon inspirieren. Jetzt sind sehr verstärkt alle möglichen Weihnachtsdekos zu sehen, heute sah ich sogar schon eine festlich gedeckte Weihnachtstafel. Nein, es war keine Kooperation. Da hatte sich jemand einfach so die Mühe gemacht, alles schon mal richtig prunkvoll-festlich für 14 Leute einzudecken.

 

Und es sind endlos Weihnachtsoutfits zu sehen. Manche sind mächtig schnieke, andere zurückhaltend elegant, wieder andere sind einfach nur sehr übertrieben, es sei denn, man feiert in einem Moskauer Hotel.

Apropos Moskau: Die verschobenen Konzerte sind jetzt neu terminiert. Moskau ist am 7. November 2022 geplant. Da habe ich noch etwas Zeit mit der Outfitwahl.

Ich habe übrigens auf dem Roten Platz in Moskau auch schon mal  geshootet. Und auch in einem Nobelhotel in Budapest.

Mein Weihnachtsoutfit steht seit Jahren fest. Na, das stimmt nicht ganz  – lediglich das Outfit für den heiligen Abend ist seit Jahrzehnten gleich. Das Oberteil jedenfalls. Zu DDR Zeiten kam ein „Westpaket“ aus dem fernen Amerika, genauer gesagt aus Canada. In dem großen Überraschungspaket waren Nüsse, Schokolade und andere Süßigkeiten und 2 Pullover, die uns damals laut lachen ließen. Es waren zwei schrille Sweatshirts mit aufgedruckten knallbunten und sehr kitschigen Weihnachtsmotiven und mit jeder Menge Glitzer. Die Tante vom fernen Kontinent hatte die Pullover für meine beiden viel jüngeren Schwestern gekauft, aber für die Mädchen waren sie noch viel zu groß. Ich zeigte Interesse und so bekam ich einen. Den zog ich im Jahr darauf zu einer Betriebsweihnachtsfeier mal „aus Gag“ an , erntete Gelächter und Unverständnis und ließ den Pulli erstmal im Kleiderschrank verschwinden.

 

Erst Jahre später nach der Wende, als auch bei uns die Mode bunter und durchaus auch kitschiger wurde, zog ich ihn immer zur Bescherung im Familienkreis  an. Und da wir seit über 20 Jahren in unterschiedlicher Besetzung immer am selben Ort zusammen kommen, sorgte der Pulli jedes Mal für Freude, Gelächter, „weißt-du-noch“-Momente und natürlich für ein Andenken an die längst verstorbene Paketpackerin. Kurzum, in unserer Familien gibt es kein Weihnachten ohne diesen Pulli.

Dazu trage ich wahlweise schwarze Röcke oder weiße Hosen und für dieses Jahr habe ich mich für eine Kombination mit einer reisefreundlichen schwarzen Hose entschieden und sie mir bei KLiNGEL bestellt. Die Hose ist quasi unverknitterbar und dazu verspricht der Hersteller auch noch, dass sie farbecht ist. Nichts ist bei schwarzen Kleidungsstücken schlimmer, als wenn sie nach den ersten paar Wäschen die Farbe verlieren.

Da unser Weihnachtsfest durchaus noch ein paar mehr Feiertage hat, brauchte ich auch noch ein „seriöses“ Oberteil und habe mich für ein schwarze Shirt mit sehr besonderen Ärmeldetails entschieden.

Beide Sachen sind  ja keine Weihnachtsgeschenke, also durfte ich sie schon vor dem Fest auspacken und natürlich auch schon tragen.

Das Shirt und die Hose zusammen, zu ganz verschiedenen Anlässen. Einmal, als ich einen dekorativen Weihnachtsbaum zum posieren fand:

 

Und dann nochmal, als wir mit ein paar Freunden und deren Kindern einen Ausflug zu einer Kieler Kirche gemacht haben. Am vergangenen Sonntag, am 12. Dezember 2021, ist das Friedenslicht aus Betlehem im Norden unseres Landes angekommen und zu Hause in Nordfriesland habe ich es gleich auf mehrere kleine und eine große Kerze verteilt. Die jetzt bis zum heiligen Abend hoffentlich nicht ausgehen wird. Und wenn doch, laufe ich rüber zu den Nachbarn, bei denen brennt es nämlich auch wieder!

 

Am Mittwoch landete das Outfit nun in meinem Kleidersack für unser extra-langes Berlin-Wochenende. Ich bin noch bis Montag hier und genieße es sehr. Und zwar durchweg alles: Die Stadt, den geschmückten Potsdamer Platz, das feine Hotel, den großen Pool im Dachgeschoss (diese Zeitfenster für eine ganz private Nutzung des Schwimmbades weiß ich durchaus zu genießen), den schönen Blick über die City-West, die schier unendlichen Einkaufsmöglichkeiten gleich vor der Tür, die allgegenwärtige Weihnachtsbeleuchtung, den brausenden Verkehr und vor allem, ein paar Freunde und meine Tante endlich mal wieder zu sehen. Ich war am 2. Mai das letzte Mal in der Stadt. Das ist einfach schon wieder viel zu lange her! Mein Leben auf dem Land und die derzeitigen Bedingungen verlocken nicht viele, sich auf den Weg gen Norden zu machen. Üblicherweise ändert sich das wieder, je wärmer es draußen wird. Das Meer wieder laut ruft – sozusagen.

Vor der Reise war ich noch fix beim Friseur. Frische Farbe gab es zwar nicht, da warte ich erst auf das nächste musikalische Großereignis, aber der nun fast schon 2 Jahre lang rausgewachsene „Corona-Ponny“ endet jetzt wieder an den Augenbrauen und verdeckt die neuerlichen Sorgenfalten auf der Stirn etwas.