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Leuchtturm Westerheversand – Nordfriesland

Leuchtturm westerhever westerhaversand nordfriesland

Reklame*

Wenn Du mir bei Instagram folgst, weißt Du vielleicht, dass ich seit Mitte März in Nordfriesland hocke und seit Mitte April erstmals in meinem Leben ein Ehrenamt bekleide: Ich bin Milchflaschenhalter für Osterlämmer!

Die Besitzer der Schafe bekommen natürlich mit, dass ich von den beiden Lütten immerzu Fotos mache und auch von schönen blühenden Pflanzen um uns herum.

Der Bauer brachte in der vergangenen Woche einige seine Kühe auf eine Weide in Westerhever und erzählte er mir nach seiner Rückkehr, dass es dort eine riesengroße Wiese voller Gänseblümchen gibt. Als er die weiße Fläche sah, musste er nämlich gleich an mich und meine Fotoleidenschaft denken.

Ich bekam per WhatsApp den genauen Standort geschickt und machte mich sofort auf den Weg, weil die Sonne noch voll strahlte und für die nächsten Tage viel Regen erwartet wurde.

Ich kenne hier Rapsfelder so weit das Auge reicht, verlockende Pfingstrosenfelder und üppige Löwenzahnwiesen, aber so viele Gänseblümchen auf einer Fläche, habe ich noch nie zuvor gesehen.

Alles, was auf meinen Fotos weiß ist, sind Gänseblümchen!

Alles, außer den Wolken und Häusern natürlich.

Davor, auf der saftigen Wiese, ist jetzt die Sommerresidenz der Rinder. Es müssen glückliche Kühe sein, können sie doch Tag und Nacht den Leuchtturm Westerheversand sehen. Aber gerade bin ich wohl noch interessanter!

 

Leuchtturm Westerheversand

Mich macht er glücklich! Seit Kindertagen habe ich einen Hang zu Leuchttürmen. Wir hatten kein Auto, sondern ein Segelboot – da waren mir Leuchtfeuer vertrauter als Ampelanlagen.

Unsere Plattenbauwohnung lag in der obersten Etage eines Wohnblocks im Stralsunder Neubaugebiet Knieper-West. In der Willi-Bredel-Straße 51,  falls es jemand genau wissen will.

Guckten wir im Kinderzimmer aus dem Fenster, konnten wir bei klarer Sicht abends das Licht vom Dornbusch sehen. Der Dornbusch ist der nördliche Leuchtturm der Insel Hiddensee und bis heute ist er mir der liebste Leuchtturm der Welt.

Der Leuchtturm, der an nächsten an meinem jetzigen Zuhause in Nordfriesland liegt, ist Westerheversand. Wer Leuchttürme mag, kennt ihn bestimmt! Er ist ein beliebtes Fotomotiv, Wanderziel und Reklamebild.

Wie ich bei Wikipedia erfuhr, wird der Turm in der Werbung nicht immer regional einwandfrei verwendet. Jever Pils warb damit und auf dem Kinoplakat zu einem Ottofilm war er auch zu sehen – beides kommt natürlich NICHT aus Nordfriesland.

Es geht aber auch korrekt:

Die Kühe, die ich kenne, sind zwar braun, aber wenn sie wieder in ihrem offenen Stall stehen und gemolken werden, kommt ihre Milch auch zu der hier genannten Molkerei in Witzwort.

Die beiden Leuchtturmwärterhäuschen, die das gesamte Ensemble als Motiv so reizvoll machen, werden heute nicht mehr als solche benötigt.  Sondern inzwischen als Naturschutzstationen genutzt. Die Steuerung des Leuchtturms erfolgt völlig automatisch und überwacht wird er von Tönning aus.

Man kann den Leuchtturm auch besteigen – er hat 9 Stockwerke – ich war aber noch nicht oben. Vielleicht mache ich das demnächst einfach mal. Ich muss mich aber erst erkundigen, ob das in der jetzigen Zeit überhaupt erlaubt ist.

Wenn Du auch so gerne Leuchttürme magst, empfehle ich Dir, den Blog von Ines zu besuchen. Sie hat dort sogar eine eigene Rubrik LEUCHTTURMLIEBE. Klickst Du auf das Wort im letzten Satz, kommst Du direkt dort an!

Bei Instagram findest Du unter dem Hashtag #leuchtturmdienstag auch schöne Fotomotive mit Leuchttürmen aus aller Welt. Und bei mir  siehst morgen ein Foto, dass Du dann schon von hier kennst, aber ich lege sicher noch ein andere dazu 😉

Gänse und Gänseblümchen 

Falls Du Dich fragst, wieso es gerade dort auf den Wiesen hinterm Deich sooo viele Gänseblümchen gibt, dann erzähle ich Dir noch von meiner (ganz persönlichen) Theorie.

Jedes Jahr ab Oktober landen in Nordfriesland die Nonnengänse. Weil es hier so schön ist! Und weil sie hier viel Platz und Futter haben. Es werden Aufrufe gestartet und Freiwillige gesucht, um die Viecher zu zählen. Die Zahlen steigen ständig und in der letzten Saison waren es ca. 70.000 Gänse.

Und endlich – Ende Mai / Anfang Juni machen sie sich auf den Weg nach Nordeuropa oder ins ostsibirische Lena-Delta. In diesem Jahr waren sie Mitte Mai schon weg und man hörte die Landwirte aufatmen.

Die Wiesen erholen sich nur langsam und man kann die Weidetiere nicht gleich hinbringen:

  1. sind die Wiesen komplett zugeschissen
  2. könnte der Gänsemist den Rindern gefährlich werden
  3. besonders nach einem kräftigen Regen stinkt es fürchterlich
  4. die Weiden wurden von den Gänsen komplett kahl gefressen
  5. das Gras muss erstmal wieder wachsen

Das alles scheint aber die Gänseblümchen nicht zu stören. Ganz im Gegenteil: Ich habe den Eindruck, dass der viele Gänsekot ihnen vielleicht sogar vor Urzeiten ihren Namen gab, weil sie nämlich auf diesem „nährstoffreichen“ Boden so außerordentlich prächtig und zahlreich gedeihen.

Von diesem malerischen Ort werde ich hier in loser Folge wieder berichten. Spätestens, wenn statt der Blütenköpfe der Gänseblümchen dann alles wieder voller Gänseköppe ist.

 

*Ortsnennung und Verlinkung