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Ich treibe es gerne bunt – jedenfalls auf meinen Fingernägeln. Farbe darf immer sein. 2008 habe ich zu einer 4 wöchigen Tournee sogar mal künstliche Nägel probiert. Damals allerdings FRENCH MANICURE.
Mich erstaunte, dass diese fürchterlichen breiten Schaufeln wirklich 4 Wochen lang hielten und von oben noch aussahen, wie am ersten Tag. Darunter allerdings fand ich sie ganz schrecklich. Natürliche Nägel sind ja vergleichsweise dünn, doch an dieses neue Grfühl mit den hohen Gelschichten gewöhnt man sich rasch. Nur an den Dreck, der an rauhen Ecken hängenbleibt und auch irgendwie den Weg zwischen Natur- und Kunstnagel findet, wollte ich mich nicht gewöhnen. Also schrubbte ich täglich mit einer Nagelbürste daran herum. Der natürliche Nagel quillt dabei auf, dehnt sich aus, der „Plastenagel“ macht das nicht mit und es entstehen kleine Hohlräume. Jedenfalls war das ein kurzes Experiment bei mir. Meine Nägel hatten nur leicht gelitten und bald waren sie wieder chic.
Wenn Du Dich gruseln möchtest, guckst einfach mal bei Kolleginnen oder anderen Damen mit den Schaufeln genauer unter die Nägel. Wenn Du im Sommer Hackenhornhaut auf der Rolltreppe vor Dir hast, ist das ähnlich offenbarend.
Jetzt musst Du diese Bilder aber schnell wieder aus dem Kopf bekommen – das ist ja hier kein Gruselblog!
2011 kam in Berlin Shellac groß in Mode. Man trug nicht mehr mehrere Gelschichten millimeterdick auf den Nagel auf, sondern hatte diese recht dünnflüssigen Shellac Farben, die auch mit UV Licht aushärten. Das sah fast natürlich aus und kurz vor meinem 50. Geburtstag wollte ich es testen. Es hielt zwischen 2 und 3 Wochen und den Nachwuchs konnte mal leicht überpinseln, ohne dass eine schlimme Stufe sichtbar war. Allerdings hatte ich nach ein paar Sitzungen auch genug von der Prozedur und vor allem von den Geschichten der Nageltante und ging nicht mehr hin. Shellac kann man mit Aceton ablösen und ich habe ja immer Aceton im Haus, weil der Geruch für mich zu einer wunderbaren Kindheitserinnerung gehört. Meine Großeltern hatten in Senftenberg ihren Optikerladen und ich durfte als Vorschulkind meinem Großvater in der Werkstatt zugucken. Er klebte kaputte Zelluloid Brillengestelle mit Aceton zusammen und der Geruch dieser Chemikalie erinnert mich bis heute an ihn.
Nach diesen beiden Ausflügen in die Welt der Kunstkrallen gab es bisher keine weiteren Eskapaden. Manchmal gucke ich etwas neidisch auf die gut gemachten Vogelkrallen, die seit einiger Zeit schwer en vogue sind, aber ich scheue den Aufwand. Zeitlich und preislich und die lange Festlegung auf eine Farbe. Klar, man kann die Nägel auch übermalen, aber das kann ich mit den eigenen auch. Also male ich sehr Jahren wieder selbst und über meine Routine habe ich 2013 schon mal gebloggt und sie so beibehalten:
- ausgleichender Unterlack (Rillenfüller)
- stickey Lack, der eine leicht rauhe Oberfläche macht und erreicht, dass die Farbschicht besser haftet
- der Farblack meiner Wahl in einer
- oder auch einer zweiten Schicht
- ein Überlack, der schnelltrocknend und hochglänzend ist
Klingt nach einer langen Latte? Dauert auch lange. Eine Stunde reicht nicht. Ich sitze jeden Sonntag Abend mindestens 1,5 Stunden vor dem Rechner. Natürlich nicht regungslos. Nach jeder Schicht surfe ich herum, lasse mich auf Blogs und Instagram-Accounts nieder und machmal vergesse ich auch die Zeit um mich herum. Da könnte ich schon längst weiterpinselnd – habe mich aber gerade irgendwo festgelesen.
Mich stört die Dauer der Prozedur weniger, wenn man im Netz ist, vergeht sie Zeit ja wie im Fluge. Und es „lohnt“ sich auch, so gründlich zu sein, denn mein Lack hält ohne irgendwelche Schäden eine Woche lang durch.
Was mich allerdings massiv stört ist die Tatsache, dass ich sonntags immer erst spät ins Bett komme und am Montagmorgen (der ja für Angestellte bekanntermaßen einige Schrecken hat) noch schwerer aus dem Bett komme.
Es gab schon diverse Versuche mit anderen Lacken, die schnelltrocknende Eigenschaften anpriesen, aber bisher konnte mich nichts überzeugen. Entweder war eine Farbschicht zu wenig oder die Haltbarkeit war völlig unzureichend. Als schneller Notlack vollkommen akzeptabel, aber eine Woche feine Nägel schaffte ich bisher nur mit der langen Variante und den gründlichen Trockenzeiten für die einzelnen Schichten.
Pünktlich zum Ende des Sommers brachte AVON eine große Farbvielfalt von 25 Lacken auf den Markt und versprach Trockenzeiten von 60 Sekunden.
Das wollte ich genauer wissen und bestellte mir ein paar Farben der PRO COLOUR Collection.
Weil der Hersteller zudem versprach, dass die Lacke NICHT auf den Naturnagel durchfärben, machte ich den 1. Versuch ganz ohne das übliche Brimborium. Die erste Farbschicht war im Nu rocken, reichte mir aber von der Deckkraft nicht aus.
Also normalerweise wäre die Deckung ausreichend gewesen, aber ich hatte eine ziemlich große Blutblase unter dem Nagel des linken Zeigefingers. Ich hatte mich bei einem Akt der vorbildlichen Mülltrennung dumm angestellt verletzt. Weil es für einen guten Zweck war, ertrug ich es klaglos, aber nicht tränenlos.
Also nach 60 Sekunden Trockenzeit habe ich sofort die zweite Schicht aufgetragen und nach 5 Minuten meinen Überlack und nach weiteren 5 Minuten lag ich im Bett. Am nächsten Morgen (die Schlafbrille noch auf den Augen) tasteten meine Fingerspitzen über die Nageloberflächen und fühlten kein Bettwäschemuster. Das fand ich erstaunlich überraschend.
Test 1 bestanden! Eine Schicht trocknet tatsächlich in 60 Sekunden und die zweite Schicht ist auch ganz rasch oberflächlich belastbar.
Die Haltbarkeit war bei dem ersten Versuch nicht wie sonst, das war mir aber vorher klar. 8 Tage schaffe ich nur, wenn ich alle 5 oben genannten Punkte präzise abarbeite.
Wenn ich neue Lacke habe, möchte ich die Farben alle schnell probieren und auch mal nur für einen Tag testen und so machte ich noch eine Schnellversion mit dem zweiten Rotton. Mir gefallen die beiden ausnehmend gut. Es sind kräftige Farben – bei Lippenstiften wäre ich nicht ganz so mutig, aber zu meinen Nägeln passen beide Rottöne ganz prima!
Für PINK kam dann aber nur das volle Programm in Frage und es war ein voller Erfolg. Die Fotos habe ich oben schon gezeigt.
Auch der nächste Test mit ROT wiederholte das Ergebnis: eine Woche schöne Nägel!
Und das beste daran: ich brauche am Sonntagabend nur noch knapp eine halbe Stunde für meine Nagelroutine und komme pünktlich ins Bett!
*Danke AVON, für diese Innovation, die vielen schönen Farbvarianten und vor allem für die Achtsamkeit – denn Schönheitsschlaf ist doch genauso wichtig wie bunte Nägel!
Die Nagellacke habe ich aus Neugier bestellt und sie wurden mir kostenlos und unverbindlich zugeschickt und ich blogge darüber, weil es mir eine Freunde ist!
Diese beiden Farben trage ich momentan immer abwechselnd auf meinen Nägeln. Ich habe vor, die Pülleken alle zu machen. Sowas ist mir nämlich bisher noch nie gelungen!
Das letzte Foto ist ein Beispiel dafür, wie meine Nägel sonntags aussehen, bevor wieder alles frisch gemacht wird: