Der Schneckenplage natürlich begegnen
Hey Schnecke, ich mag Dich. Wenn du nicht nur ein Haus auf dem Rücken, sondern auch einen Weinberg im Namen trägst. Am liebsten frisch aus dem Ofen, sehr heiß mit viel Kräuterbutter und reichlich Knoblauch. Und am Schluß stippe ich dann genüßlich etwas Baguettebrot in das leere Schneckenhaus, um den leckeren Sud nicht verkommen zu lassen.
Schnecken stehen nicht oft auf meinem Speiseplan, aber wenn ich in Paris bin oder hier bei einem guten Franzosen, bestelle ich mir gerne eine Portion als Vorspeise.
Fressen und gefressen werden
Und dann sind da noch die Schnecken – Kollegen, die sich nackig durch die Gegend schleimen und auf eigene Häuser dankend verzichten. Horden von Nacktschnecken fraßen im letzten Jahr erst meine Sonnenblumensetzlinge auf und dann mein Mangoldbeet leer.
Sicher aus Rache, weil ich manchmal ihre Kumpels verspeise. Hallo ihr Schnecken – jetzt schauen wir einfach mal, wer 2018 am längeren Hebel sitzt.
Nach dem Kahlfraß bat ich in meinem Netzwerk um Tipps gegen die Schneckenplage und die ließen nicht lange auf sich warten:
- Scheckengift / Schneckenkorn /Schneckenlinsen
- Schneckenfallen aus grünem Plastik
- Kupferband auslegen
- einen Schutzring aus einem Material um die Beete legen, das die Viecher nicht gerne überqueren. Zum Beispiel Asche, Kaffeesatz, Sägemehl oder Branntkalk – wer hat gerne sowas in seinem Garten? In Nordfriesland, wo es dauernd bläst, ist eine gleichmäßige Verteilung der Produkte über die ganze Fläche ist zu 100% gesichert
- Pflanzen pflanzen, die Schnecken doof finden, wie Bohnekraut und Kamille – das wäre ein Plan für 2019 – in diesem Jahr war ich zur Pflanzzeit im Urlaub
- Chemisch behandelte Schneckenbänder wurden mir empfohlen
- Absammeln und eintuppern bzw. die Viecher in irgendeiner wiederverschließbaren Verpackung zu entsorgen.
- die ollen Schnecken mit einer Schere zu zerschneiden bringe ich nicht übers ♥ – die arme Schere, die wird ja ihres Lebens nicht mehr froh
- Eine Bierfalle zu bauen – Bier riecht nämlich für Schnecken lecker und sie kriechen heran, fallen hinein und ertrinken besoffen.
Letzteres klingt für mich machbar und auch logisch, ich koche aus diesem Grunde ja auch Hummer oder Muscheln in Wein.
Eine Schneckenfalle schnell und preiswert
Also habe ich Bier gekauft kaufen lassen, billigstes Bier, bei ALDI Nord. Ich will die Schnecken ja nicht verwöhnen!
Getestet habe ich das Getränk natürlich auch. Voll selbstlos nach der Gartenarbeit. Fazit: es hätte kühler sein können! Also das Billig-Bier – aber das lag ja an mir!
Ich hatte im Fundus noch ein paar 1l Milchpackungen, die es vor Jahren mal im Supermarkt gab. In denen lagerte ich eine Zeit lang diverse Müsli-Zutaten. Inzwischen mische ich meine Frühstückskörner in einer großen Tupperdose an und lasse die restlichen Bestände in ihrern Originalpackungen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Schneckenfallengefäß kamen mir die Pullen gerade recht. Praktisch ist auch, dass die Deckel noch vorhanden sind.
So bleiben die Flaschen beim Einbuddeln innen sauber und bei Regen kann man das Bier vor Verwässerung schützen. Beim Ausbuddeln und der Erneuerung der Fallen ist es sicher auch von Vorteil, wenn die Flaschen mit der Bier- und Schneckenlurche verschlossen sind, bevor man sie auf den Misthaufen kippt.
Mein Vorgehen:
– Flasche schließen (so ein Deckel vorhanden ist)
– so tief eingraben, dass die Öffnung mit dem Boden ziemlich genau abschließt
– Deckel abdrehen
– Bier einfüllen (ich füllte ca. 0,5 l in die Gefäße – von den Schlucken für mich mal abgesehen)
– abwarten (aber nicht lange!!!)
Für kleine Tierfreunde ist hier heute Schluss
– hartgesottene und schneckengeplagte Gartenfreunde lesen gerne weiter
Ich war gerade fertig und hatte meine Arbeitsmaterialien noch nicht mal weggeräumt, da kamen die Mistviecher schon angekrochen. Jugendlich übermütige Nachtschneckchen fühlten sich sofort von der Bierdunst-Verlockung angezogen und stürzten nacheinander in die Tiefe.
Am nächsten Tag sah ich rund um alle 6 Fallen reichlich Schleimspuren und auch noch mal das ein oder andere Schneckchen am Rand der Flasche hocken. Bei der Gelegenheit half ich dann mit einem Fingerschnips nach und später reiste ich ab.
Heute Abend bin ich wieder in Nordfriesland und schon sehr gespannt, auf das Bild, dass sich mir bieten wird. Es hat die ganze Woche nicht geregnet und ich habe keine Ahnung, wie schnell Bier eigentlich verdunstet. Neuen Biervorrat habe ich im Auto – bereit in die nächste Runde zu gehen…aber hier gibt es zum Abschluß noch ein paar schöne Bilder!
Meine heutigen Garten-und-Flieder-Bilder enstanden nämlich auch am letzten Wochenende. Zum Glück ist oben im Norden die Vegetation etwas später dran. So kam ich noch in den Genuss des Duftes und des herrlichen Anblicks dreier verschiedener Fliederfarben in Nachbars Garten.
Und meine beiden Aronia-Sträucher stehen auch gerade in voller Blüte:
Die Pfingstrosen erfreuen uns sicher termingerecht:
Auch meine Stachelbeeren haben in diesem Jahr vielversprechende Anlagen: