Meine erste Fashionshow in Paris

Manchmal muss man auch Glück haben und das hatte ich gestern. Nach dem Unterricht im Sprachcaffe habe ich noch ein paar Besorgungen gemacht und dann geriet mein Bus in eine Manif der CGT. Also fuhr ich mit der Metro weiter und bekam die gute Nachricht erst, als ich wieder das Licht der Stadt erblickte:

Eine Einladung zur Fashion Show J by Jordy – im Hotel Kergorlay Langsdorff im 16. Arrondissement, in der Rue de l’Amiral d’Estain. Was für ein Zufall, das ist nämlich nur ca. 800 m von hier entfernt. Leider war ich nicht wirklich darauf vorbereitet und hatte auch kein besonderes Outfit im Gepäck. Nur meine übliche „Schul“-Uniform. Jeans und weisse Bluse. Ich habe zwar irgendwie gehofft, dass ich zu einer Show gehen kann, aber mein Koffer war eh schon knallvoll. Weil ich von München aus nach Paris flog, hatte ich ja auch noch die Lederhose und meinen Trachenjanker dabei – und deren Gewicht sollte man nicht unterschätzen! 
Leicht underdressed und mit unpassender Schultasche kam ich also um 18:00 Uhr auf dem roten Teppich an und los ging’s. Ich bekam einen Platz in der ersten Reihe – was ich aber sicher meinem auffälligen „Armschmuck“ zu verdanken war – und zwar genau an der Stelle, an der die Mannequins Models den Saal betraten.
Ein Fächer lag auf jedem Stuhl bereit und so befächelte ich gleich mal leicht meine Wangenröte, beobachtete das Treiben, die Looks im Publikum und die anwedenden Taschen. Blogger fallen immer gleich auf: Grüppchenbildung mit viel Geschnatter, wenig diskretes Verhalten und endloses Selfie-Geschieße. 
18:30 Uhr begann die Show. Ich hatte meine Tasche (samt Kamera) an der Garderobe abgegeben, denn mit einem Arm ist das Fotografieren echt ein Akt. Meine Bilder von der Show werden den Roben allerdings nicht gerecht. Diese sind nämlich prachtvoll und ich bin voll im JORDY Rausch!

Yu Jordy Fu hat schon als Kind Austellungen gehabt. Traditionelle Papierfiguren hatten es ihr angetan. Sie wurde Archtiektin (es gibt Häuser von ihr), Innenarchitektin, sie schuf anfangs Lampen, dann auch größere Kunstwerke. Ihre wolkigen Formationen sind berühmt und machten sie über Chinas Landesgrenzen hinaus populär.
Erst 2015 gab es die erste Fashion Show mit ihren Kleiderentwürfen. Inzwischen ist sie Gründerin und Präsidentin von MARQUES & JORDY und Kreativdirektorin der weltgrößten Fashion und Media Company FashionTV.
Heute lebt sie in London – nach Paris brachte sie ihre kleine Tochter mit, die natürlich auch ein Kleidchen aus Mamas Collection trug.

Das Défilé bestimmten schmale, köpernahe Schnitte. Kleider in verschiedenen Längen. Und der Clou und ihr Markenzeichen sind die sehr voluminösen und wundervollen Stoffgebilde, die diese Roben zu Märchenträumen machen. Die chinesische Tradition der Papierkunst findet sich so im Pariser Chic wieder. 

Einerseits ein zarter feenhafter Farbrausch, andererseits weisse Roben, die auf den ersten Blick auch etwas Strenge haben, dann aber trotz der Fülle an Material dem weiblichen Körper ungemein schmeicheln – zumindest, wenn man Modelmaße hat!

Natürlich habe ich auch daraüber nachgedacht, was für mich tragbar wäre… Über die entsprechenden Anlässe sinniere ich später! Die Frage wurde in dem Moment entscheiden: als Jordy Kleider zeigte, deren Oberteile eng anliegen und die in einem weiten bauschigen Rock enden. 

Ich hätte noch ewig zuschauen können, aber auch die erste Show ist irgendwann mal vorbei. Um den Abend ausklingen zu lassen, wurde das Publikum im Anschluss zu einem Cocktail eingeladen. Das Wetter spielte auch mit und glücklich und gelöst mischte sie die Hauptperson des Abends in die Menge im Hof. 

Die Designerin stand uns allen sehr geduldig für Fragen und Fotos zur Verfügung und so holte ich fix meinen Fotoapparat und bekam auch ein Foto, auf dem Jordy nur für mich posierte.

Danke für diesen schönen Abend!
Das erste Mal ist immer ein ganz besonderes Erlebnis!
Ein herzliches ♥ Merci ♥ an Palina,
mit deren Hilfe es mir möglich war,
diese traumhafte Show zu besuchen!
Palina hat ihre Eindrücke aus Paris
HIER
sehr treffend zusammengefasst!