Hermès auf Sylt – neu ist das sicher nicht

 

…und ausserdem längst überfällig! Schon im Oktober ließ ich zwei meiner Tücher färben und brachte hier einen ersten kleinen Beitrag darüber. Und Ela machte mich glücklich, weil sie die Tücher in dem orangen Waschsalon abholte und mir nach Berlin schickte. Danke Du Liebe – ohne Dich wäre dieser Artikel niemals erschienen! 

Alles, was bei mir blogtechnisch noch offen war und vor Jahresende erledigt werden sollte, packte ich in die 4 Wochen Inselauszeit auf Sylt. Denn ich habe für den Zeitraum von Mitte November bis Mitte Dezember mit richtig miesem Wetter gerechnet.

Falsch gedacht! Dauernd schien die Sonne, ich wanderte jeden Tag am Strand herum, rannte von einem Leuchtturm zum anderen und liess mir lieber vom Wind die Rübe freiblasen, statt indoor mit lahmem Wifi vor dem Klapprechner zu hocken.

Also habe ich mit meinen Beiträgen  anständig Verspätung – ist aber egal, Halslappen haben ja immer Saison und meine fröhlich flatternden Fotos sind wenigstens auf Sylt entstanden.

Jetzt im Winter sind mir zwar die dicken Kaschmirmischungen noch lieber als feine Seide – gewaschen oder nicht – manchmal trage ich jedoch auch einen groben Schal auf dem Mantel und darunter ein kleines Tüchlein aus Seide direkt am Hals. Einfach, weil es sich so gut anfühlt und ich es in weniger gut geheizten Räumen gleich weiter tragen kann.

Hermèstücher färben lassen

Das habe ich gerne den Experten überlassen. Ich bin sehr mutig, wenn es um Wäsche geht. Das heißt, ich stecke auch Sachen in meine Waschmaschine, deren Textilpflegehinweis DRY CLEAN ONLY lautet. Da ich mich mit dem Färben von Textilien nicht auskenne (nein, ich hatte nicht mal eine selbst gebatikte Windel), wäre ich nie auf die Idee gekommen, ein DIP DYE DIY zu machen. Jetzt bin ich mutiger. Aber im Nachhinein kann ja jeder klug reden!

Die Ausgangssituation

 

  • Material: 100 % Seide
  • Größe: 90 x 90 cm
  • Motiv: FLEURS DE LOTUS
  • Marke: Hermès Paris
  • Design: Christiane Vauzelles
  • Alter der Tücher: 30 – 40 Jahre

Beide Tücher sind also mindestens aus zweiter Hand. Eines fand ich in Paris auf dem Flohmarkt Saint-Ouen und das andere in einem Second Hand im 17. Arrondissement. Das Motiv FLEUR DE LOTUS mag ich nämlich sehr und habe es noch in weiteren Farben. Hier mal das schönste von allen:

Für das Experiment #hermesmatic suchte ich die 2 Tücher aus meiner Sammlung aus, die ich nicht mehr trage, weil sie schon ein paar Gebrauchsspuren in Form von kleinen Make-Up Flecken hatten oder die Seide hier und da dünne Stellen aufwies. Sie sind im Laufe der Jahre mehrfach gereinigt und gewaschen worden. Die Seide war schon ganz weich und griffig und auch schon recht glanzlos.

Genau solche Tücher wollte Hermès mit dieser Aktion erreichen, um ihnen neues Leben einzuhauchenfärben und die Besitzer sollen wieder Freude an ihren alten Tüchern haben. Dieses Ziel haben sie bei mir auf jeden Fall ereicht.  Bisher gab es diese orangen Waschsalons in Strasbourg, Kyoto, Amsterdam, Bordeaux und München – ich hoffe, dass es nochmal die Möglichkeit gibt, denn inzwischen habe ich in einem Internetauktionshaus ein anderes Lotustuch recht günstig eingekauft – ein DIP DYE in orange habe ich nämlich noch nicht…