Was trägt Frau also für eine Tasche, wenn sie mit einem seidenen Cocktailkleid über ein Stoppelfeld stakst? Richtig, einen schwarzen Jutesack mit weisser Schrift. Der passt nicht nur ausgezeichnet zum Muster des Kleides, der passt auch super zur Landschaft und überhaupt zu fast allen Frauen. Egal ob nun Ü 20, Ü 30, Ü 40 oder Ü 50 – irgendwie habe ich gerade den Eindruck, dass ein neuer Beutelwahn um sich greift. Ja, ich weiß, Plastiktüten sind out, wiederverwendbare Stoffsäcke sind in. Kann ja jeder machen, wie er will. Nicht, dass ich nicht dabei wäre – ich habe immer einen Nylonbeutel aus der DDR einem französischen Supermarkt dabei.

Als mir am Samstag der nette Verkäufer in der 6. Etage eine einzelne Pulle Champus in eine große schwarze Stofftragetasche mit der Glitzeraufschrift KaDeWe Berlin tat, war ich schier begeistert. Sonst müssen immer gleich 2 Erdöltüten daran glauben. Siehste, so geht Nachhaltigkeit! Und selbst mein Kleiderschneider wurde ja schon 2009 mit einem beigen Sack KARL WHO gesichtet.

Endlich genug des Vorgeplänkels: mein eingangs gezeigter Sack ist doch nur der Schutz für die darin wohnenden Taschen von Charlott Vasberg. Eine Designerin, die sich mal nicht an die üblichen Formen der aktuellen IT Bags hält. Da gibt es keinen Kelly-Verschnitt, keine Gesichts- oder Flügeltaschen und keine gruseligen Birkin Nachbauten. Was es aber gibt: ausgesucht weiches Leder und innovative Ideen und im Falle meiner Taschen noch einen schönen Mimikry-Effekt.

Die Taschen sind nicht neu, Beuteltaschen Bucket-Bags gab es schon immer, im Grunde begann ja mit Lederbeuteln ganz früher mal der ganze Taschenwahn. Auch wenn manche so tun, als hätten sie diese Sack-Mode gerade erst erfunden. Was für mich an diesen Taschen allerdings neu war, sind die Kombinationsmöglichkeiten. Ich kann die Taschen an einem Reißverschluss auseinandernehmen und die Hälften nach Lust und Laune und je nach meinen Outfit wieder zusammenzippen.

Zu meinem Kleidchen fand ich die schwarz/rosé Kombination am besten, weil ein paar kleine zartrosa Farbtupfen ja auch im Muster des Kleides auftauchen. Aber eigentlich wollte ich das noch gar nicht verraten.

Die Taschenhenkel sind auch unterschiedlich lang und zum Teil auch noch verstellbar. Die ganzen Taschenhälften haben zudem noch jede Menge Druckknöpfe, da bleibt ordentlich kretativer Spielraum.

Vielleicht knöpft man sich eine Hälfte vor und ganz klein. Oder – wenn man sehr schräg drauf ist – trägt man eine Taschenhälfte alleine. Stauraum gibt es trotzdem genug, denn diese Modelle haben überall noch eine Außen- oder Innentasche und mindestens ein Reißverschlußfach.

Im Inneren sind sie mit schwarzem Satin ausgeschlagen, das ist vielleicht mein einziger Kritikpunkt. Auch bei meinen Balenciaga Taschen bedauere ich immer wieder, dass sie schwarz gefüttert sind. In so dunkelen Taschen sucht man sich manchmal echt einen Wolf. Oder man setzt auf knallbunten Tascheninhalt, so wie ich seit einiger Zeit.

Da die Taschen äußerlich völlig ungelabelt sind, ist der große Ledertag innen völlig berechtigt 🙂 Vielleicht
kanntet Ihr diese Designerin noch nicht und ich habe Euch Lust auf die
Homepage gemacht.

www.charlottvasberg.com

Und nein, bei mir MÜSST Ihr nichts klicken, ich bekomme nichts für diesen Artikel, ich habe ja schon diese schönen Taschen. Sie wurden ganz normal im Laden eingekauft und sind seit Jahren meine!