August 2009
Als der gelernte Herr Kofferhersteller Louis Vuitton mit etwas über 30 Jahren seine eigene Firma gründete, baute er einen besonders schönen flachen und für damalige Zeiten leichten Koffer, den er mit Leinwand bespannte, die zuvor mit einer Roggenmehlpampe imprägniert wurde, weil man so zu einem wasserfesten Ergebnis kam. Sein Koffer fand der bei Reisenden reißenden Absatz und kurze Zeit später stellte er jedoch fest, daß ein anderer Pariser Kofferbauer sein Model 1:1 nachgeahmt hatte. Daraufhin ersann er eine List: er verwendete fortan nur noch gestreifte Leinwand „Rayée“ als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Herstellern. Nun ja, getreifte Leinwände waren auch um 1860 nicht sonderlich selten zu haben und flugs benutzten auch andere Malletiers solche netten Streifenmuster. Herr Vuitton versuchte es mit braunen Karos im Schachbrettmuster „Damier“, mit demselben Erfolg wie einst bei den Streifchen.
1892 starb er und sein Sohn Georges übernahm die Firmenleitung. Der wurde innovativ, es wurden Schablonen angefertigt und auf die beschichtete Leinwand wurden seit 1896 Initialen seines Vaters Louis sowie Blümchen und Symbole aufgebracht, die damals sehr en vogue waren. Es war eine Mischung aus Jugendstilelementen und asiatischer Symbolik.
Der Rest ist bekannt, das Toile Monogram trat seinen Siegeszug um die Welt an und Georges trat damit auch ein weltumspannendes Fälschernetzwerk los, das bis heute überaus aktiv ist. Aber das ist ein anderes Thema – darüber könnte ich mich seitenlang auslassen, nur ist hier nicht der richtige Platz dafür. Das Verfahren mit den Schablonen wurde später durch ein anderes ersetzt, obwohl es eine Firma gibt, die ähnlich alt ist, die es bis heute noch verwendet, aber das erzähle ich Euch lieber gesondert .
3 x Keepall + 1 x Speedy
Die Collection wurde bald um leichtere Gepäckstücke ergänzt. Ein schlichter Keepall ohne jegliche Innentaschen wurde als nobles Behältnis für die Schmutzwäsche auf Reisen verkauft, die Mehlpampe wurde inzwischen durch Plaste (PVC) ersetzt und bald gab es die ersten Handtaschen, die heute wahre Ikonen sind. Wie der Sac Noe, die Speedy Tasche, die Lockit oder die Papillon-Rolle.
CHERRY BLOSSOM
von
© Takashi Murakami
Durch das Internetz geistert das Gerücht, es gäbe ein Foto von Coco Chanel mit einem Speedy – ich habe es noch nicht gefunden, bin aber für jeden kleinen Hinweis dankbar!
Mich begleitete heute Madame Niemalsvoll Unverwüstlich. Es gibt sie in 3 Größen und in ganz verschiedenen Materialien und Mustern. Seit 2013 sogar aus Cuir Epi in allen Regenbogenfarben. Ich finde diese Tasche sie jetzt nicht besonders elegant, aber sie ist praktisch, leicht und universell einsetzbar und vor allem hat sie ein enormes Fassungsvermögen…
…und wunderschönes rotes Innenfutter – auf dem Boden liegt ein Shaper, der gehört nicht zur Serienausstattung, den habe ich auf einer bekannten Auktionsplattform gefunden. Ein weiteres Extra in allen meinen Taschen ist ein Lanyard mit Karabiner, da klippse ich immer mein Schlüsselbund fest, dann muss ich nicht in der vollbepackten Tasche herumkramen.
Heute auf dem Weg zur Post
Diese Neverfull ist meine unschlagbare Regentasche,
weil das braune Leder der Henkel so gut versiegelt ist,
daß das Wasser gleich wieder abperlt.
Die sehr schmalen Henkel schneiden bei dünner Kleidung und kräftig bepackter Tasche etwas ein, sie sollen allerdings einer Belastung bis zu 200 kg standhalten. Glaube ich das? Die Henkel halten vielleicht – aber auch die Nähte?
Ich habe dieses Taschenmodel auch noch mit diskretem Graffiti Print. Das war hier schon zu sehen und dann habe ich noch ein altes Foto von 2009 auf meiner Festplatte gefunden, das zeigte ich Euch heute als Opener. Auch wenn die Gefahr besteht, dass sich die Neonschrift nach und nach verabschieden könnte, ich benutze die Tasche oft auf Reisen – aber mehr im Sommer, als im Winter.
Flughafen München
Hafen Husum
Rond Point Neuilly-sur-Seine
Die Fotos mit dem Fahrrad entstanden heute auf dem Weg ins Büro, ich lese immer sehr gerne den tollen Blog von der Fahrradfrau BIKELOVIN – und sie hat mich dazu inspiriert vom Rad zu steigen und mein Fahrrad zu fotografieren.
Ich schulde ihr noch ein ganz anderes Foto – ich denke oft daran, wurde aber noch nicht fündig. Ihre Aktion world wide wheelers habe ich eben erst gesehen und schaue mich am Wochenende in Paris gerne einmal gründlicher nach Fahrrädern um, nicht nur nach den Leihrädern von Vélib‘ für deren Nutzung ich seit meinem Sommer in Paris angemeldet bin.