Es gibt „Eintaschenmädels“, die ihre Tragehilfen schleppen, bis sie hin sind und sich dann für ein neues Model entscheiden. Es gibt Saisontaschenmädels, die im Winter eine andere Tasche als im Sommer nehmen und es gibt Taschenmädels, die ihre Begleiterinnen so oft wechseln, wie andere ihre Hosen. Zu der letzten Gruppe gehöre ich. Manchmal bekommt man zu hören, dass die Vieltäschnerinnen zu faul sind, ihre Handtaschen dauernd aus- und umzupacken und sie deshalb nicht so häufig eine andere nehmen würden. Jemand erfand für diese Damen dann den Taschenorganizer und alle Ausreden gingen flöten. Es gibt also eine Tasche in der Tasche, mit vielen Seitenfächern zur perfekten Organisation, möglichst auch noch mit einem verschliessbaren Fach oder einem Geheimversteck. Eine Menge Hersteller bauten dann solche Teilchen und im Taschenforum wurden sie ausführlich besprochen und getestet und gehypt. So sehr sogar, daß ich glaubte, nicht mehr ohne so ein Ding leben zu können und mir eines kaufte und ausprobierte. Aber ich verkaufte es sofort wieder, weil mir die Haptik (es war wie eine Kulturtasche aus den erdölschweren 70ern) nicht gefiel. Der zweite Versuch kam von MUJI – auch PVC in Form von pappverstärkter Ballonseide und wieder fand ich das gute Stück von der Sache her ganz praktisch, es gefiel mir aber auch nicht richtig. Ich verabschiedete mich von dem Unternehmen „bag in bag“  wieder…bis…tja bis die Firma Hermès einen Organizer mit dem klangvollen Namen FOURBI ins Taschenvolk warf und ich Feuer und Flamme war bis…tja bis…ich den klangvollen Preis hörte.  Aber wenn sich in meinem Hirn erst einmal ein Wunsch festgehakt hat, ist er schwer wieder herauszubekommen und so war ich vor der Reise noch in dem Laden mit den schönen orangen Kisten und brachte eine mit nach Hause. Dieses Unboxing muss einfach zelebriert werden!

Eingeschweißte Schachtel, ordentliche Schleife, feinstes Seidenpapier, ein passender Staubsack alles wie bei einer richtigen Tasche:
 …und hier ist er, mein neuer, kleiner, fröhlicher Begleiter durchs Taschenleben:
 gestatten
FOURBI
aus dem unverwüstlichen Toile H (abgeguckt vom Gewebe der Feuerwehrschläuche), mit etwas silberner Hardware und mit kleinen Details aus Barenialeder.
Gut gefüllt und fast perfekt organisiert ging mein Fourbi mit mir auf die Reise. Er hat sich bewährt und darf bleiben!