Ich bin ein Spätzünder – ich war schon 38 als ich meine Führerscheinprüfungs machte. In der DDR hatte ich berufsbedingt die Fahrerlaubnis der Klasse 3 – ich durfte also Trecker fahren. Das ist bei meiner Länge auch bequemer, als sich in einen Trabbi zu falten. Damals bin ich viel getrampt, es konnte ja eh keiner mit mir abhauen, wir waren doch alle eingemauert.

…komm raus du Wicht und zier‘ dich nicht…
Meine erste Wohnung im Westen Berlins war 1992 eine WG in Moabit. Die beiden anderen Mädels dort waren motorisiert und ich bewunderte sie für ihr Können: schalten, lenken, Kippe anzünden, Fenster runterkurbeln und mit der anderen Hand die Kassette umdrehen. Ich würde das nie kapieren oder gar koordinieren, dachte ich – aber ich konnte prima die Strassenkarten lesen. Bis auf schalten und lenken ist inzwischen alles überholt. Die Musike kommt aus dem Telefon und die Richtung erzählen einem abwechselnd Tom und Gisela (je nach persönlichen Vorlieben) und seit 2005 habe ich auch der Nikotinsucht abgeschworen.

Als ich noch Beifahrerin war und wir durch die Baustellen fuhren und über diese kleinen gelben Knubbel holperten, die einem in der Dunkelheit immer so vertrauensvoll zuzwinkern, hatte ich den unbezähmbaren Wunsch, so ein kleines gelbes Viech für mich zu haben. Möglichst eines, was nicht so in Reih‘ und Glied steht, sondern etwas schräg aus der Reihe tanzt oder gar die Bodenhaftung verloren hat und leicht mitzunehmen wäre.

Ich verstand die Damen am Steuer nicht, wollte nicht wahrhaben, dass man nicht mal fix anhalten konnte, um so einen kleinen gelben Kumpel aufzusammeln. Wo ich herkam, da hielten die Autos beim Trampen sogar auf der  Autobahn Berlin – Dresden beim Kilometerstein 17,5 an, um mich rauszulassen, weil ich dann nur 300 m durch den Wald strolchen musste und sodann vor dem kleinen Haus am Wald meiner Großeltern stand.
OK – heute als Selberfahrer verstehe ich, was ich damals schier Unmögliches verlangte, aber mein Verlangen blieb und eines schönen Geburtstages lagen ein paar nagelneue knallgelbe „UFO“s auf meinem Gabentisch. Ich war von den Socken, freue mich darüber mehr, als über alle anderen Geschenke. Und es waren nicht so überfahrene strassenstaubige Dinger, sondern ganz neue glänzende Plaste UFO’s mit ihren strahlenden Knopfaugen. Ich legte sie als „Leuchtweg“ in meinen Flur, strahlte sie nachts mit einer Taschenlampe an, um ihr Blinzeln zu sehen und wir hatten Spass zusammen. Manchmal kamen Freunde, die sich auch begeistert zeigten und so verschenkte ich hin und wieder einen meiner Kumpels, welche landeten später auch im Keller, aber einer blieb immer nah bei mir. Er tat hin und wieder gute Dienste als Kinderspielzeug, Türstopper, Fensteroffenhalter und zuletzt als Rätselvorlage für mein Gewinnspiel.
Heute, im Internetzeitalter, kann man sie bei Absperrtechnik24 ganz einfach bestellen, wenn man weiss, wonach man sucht. Markierungsnagel GELB – so die offizielle Bezeichnung – in diesem Fall. Damals (also vor 1998) war so eine Martkierungsnagelbeschaffung noch wesentlich komplizierter.
Völlig unkompliziert war es dagegen, 15 Namen auf je einen kleinen Zettel zu schreiben und diese in den Hut zu werfen und einen wieder herauszuziehen.  Das Armband geht auf die Reise zu Andrea.

♥ Herzlichen Glückwunsch ♥  

liebe Andrea, bitte teile mir Deine Adresse per E-Mail mit.

E-Mail: uefuffzich AT gmail DOT com
Allen anderen danke ich für die rege Teilnahme und kann Euch versichern,
dass ich noch etwas „im Rohr“ habe – da geht also noch was demnächst!
Natürlich muss mein gelbes UFO bei Ines‘ Aktion #BUNTES2014 im gelben August dabei sein!